Das ist sicherlich sehr bitter für manche, vor allem für Leute, die gar nicht wussten, dass sie in einem solchen Haus leben. Aber es ist nötig. Wollen wir Verhältnisse wie in Griechenland, wo jeder baut, wo er will, und dann Bauruinen ohne Ende in der Gegend rumstehen? Die Klimakatastrophe macht es noch dringlicher, dass sorgfältig darauf geachtet wird, wo gebaut wird.
SenatorSeidelbast on
>Jetzt droht den Besitzern der Abriss
Dass die Häuser abgerissen werden, verstehe ich ja noch. Aber die Besitzer abzureißen ist doch ein bisschen extrem.
SurelyNotBanEvasion on
>Die Familie wollte ein neues Dach auf das Haus setzen, aber der Bauantrag wurde abgelehnt. Heines bauten trotzdem und mussten Strafe zahlen. Weitere Konsequenzen hatten sie aber damals nicht befürchtet.Â
So funktioniert das nicht. Die “Strafe” war wahrscheinlich ein Zwangsgeld und sie können sich freuen, dass es bei einem geblieben ist. Auch eine Bußgeldzahlung würde nicht zur Legalisierung eines Schwarzbaus führen. Solange der baurechtswidrige Zustand besteht, kann die Bauaufsicht dessen Beseitigung verlangen. Und es ist selten dämlich, nach der Ablehnung des Bauantrags trotzdem zu bauen.
Im Endeffekt wurden die jetzigen Eigentümerïnnen beim Kauf verarscht. Keine Ahnung, ob die da jetzt noch zivilrechtliche Ansprüche geltend machen können.
Deswegen: Bevor man ein Haus kauft, unbedingt immer die Baugenehmigung vorzeigen lassen. Zur Not eine Vollmacht zur Akteneinsicht besorgen und selbst nachschauen. Der Bauaufsicht ist scheißegal, wer wann den Bau veranlasst hat, die Eigentümerïnnen sind für den Zustand des Grundstücks verantwortlich.
LawyerUpMan on
Wie machen die Leute in Schwarzbauten im Außenbereich das eigentlich mit Wasser- und Stromanschluss? Die Stadt wird einem diese Infrastruktur bei einem Schwarzbau ja kaum hinstellen.
LargeLettuce2606 on
>Die Familie wollte ein neues Dach auf das Haus setzen, aber der
Bauantrag wurde abgelehnt. Heines bauten trotzdem und mussten Strafe
zahlen.
Moment mal die haben ja selber schwarz gebaut. Baugenehmigung abgelehnt und trotzdem gebaut, dass ist die Definition von Schwarzbau. Und jetzt kommt das plötzlich alles ganz überraschend, wie naiv kann man eigentlich sein?
FeliceAlteriori on
Prinzipiell verstehe ich, dass gegen Schwarzbauten vorgegangen wird. Und es muss auch klar sein, dass Zwangsgelder oder eine Nicht-Behelligung der Eigentümer keine Legalisierung darstellt.
Aber! Ich empfinde es durchaus als Problem für den Rechtsfrieden und das Verhältnismäßigkeitsgebot, wenn Behörden ihre Prüfpflichten jahrzehntelang lang ignorieren können und dann Käufer für die Verstöße der Verursacher in Anspruch genommen werden. Es macht einfach einen Unterschied, ob das nach 5 Jahren oder nach 50 Jahren passiert.
Ich will in einem Staat leben, in dem die Bauaufsicht auch Bauaufsicht ist und nicht Existenzenzerstörer, weil es jahrzehntelang keine effektive Aufsicht gab.
Es ist nämlich auch eine Form von Totalitarismus, wenn der Bürger wann immer er seinen Prüfpflichten und Einspruchspflichten nicht rechtzeitig nachkommt diese (Rechts-)Mittel verliert, der Staat aber seine Mittel nach belieben irgendwann noch nach unvordenklicher Zeit einsetzen kann.
Ja, das wird immer eine Einzelfallentscheidung sein müssen. Aber ich halte bei solchen Zeiträumen nicht nur das Verhalten derjenigen, die die Schwarzbauten veranlasst haben, skandalös.
Skargon89 on
Wie kann man ein Haus kaufen ohne vorher Baugenehmigung und alles andere einzusehen?
Wir haben vor dem Kauf unseres Grundstücks auch bei der Stadt erstmal angefragt ob grundsätzlich der Bau eines Hauses dort möglich ist. War halt vorher ein Gartengrundstück mit Gartenhütte und Schuppen.
Viertelesschlotzer on
Schon etwas seltsam. Da stehen Häuser teilweise seit 60 Jahren in einem Gebiet wo keine Häuser gebaut werden dürfen. Die haben Strom-, Wasser, Abwasser- und Telefonanschluss, es werden Gebühren und Steuern dafür erhoben, niemand fällt auf das da ein Schwarzbau steht und auf einmal muss das alles weg.
Wenn ich dann auf der anderen Seite sehe wie sich Städte und Gemeinden für Sondernutzungen von Gebäuden und “Provisorien” teilweise über Jahrzehnte hinweg selber die Nutzungserlaubniss dafür erstellen, dann kann man hier schon von Willkür sprechen.
Pleasant-Bird-2321 on
Extra einen Account erstellt um hierzu zu kommentieren. Ich finde es gut und richtig, dass jetzt endlich gegen solche Bauten vorgegangen wird, leider ist das hier nur ein Leuchtturmbeispiel. Es darf hier nicht zum nachmachen animiert werden, deswegen ist es gut, wenn jetzt, auch wenn es sehr spät ist, hart durchgegriffen und nach klarer Kante entschieden wird.
Ja, das Baurecht war früher anders und die Entscheider*innen haben zur damaligen Zeit laxer gehandelt, aber das darf heute nichtmehr nachträglich zur Erweichung aktueller Entscheidungen führen. Ich hoffe, dieses Vorgehen macht auch außerhalb der Bundeslandgrenzen Schule und führt dazu, dass flächendeckend genauer hingesehen und auch Altlasten sauber ausgeprüft und im zwangfall entfernt werden.
Martin-1985 on
Sie sind halt nicht reich, nur bei reichen gibts Ausnahmen. Alle anderen bekommen die volle Härte des Gesetzes zu spüren
KaiwaiiHondaBoy on
Witzig, ich war erst vor paar Monaten dort in Ramberg wandern, wirklich schöne Gegend mitten im Pfälzer-Wald. Da bin ich, weil ich mich verlaufen habe, auch durch das Gebiet gelaufen in dem die Schwarzbauten stehen. Das hatte schon beim durchlaufen eine komische Atmosphäre. Teils marrode, verlassene Gebäude ohne Straßenanschluss (nur über schmale Waldwege erreichbar), teils wirklich große und schöne Häuser mit viel Grundstück. Weit weg vom “Schuss”. Hab mich schon gewundert wie die eine Genehmigung bekommen haben im Naturschutzgebiet ein Haus zu errichten, jetzt weiß ich es. Ramberg ist auch sehr versteckt. Da kommt man nicht aus versehen hin.
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Das ist sicherlich sehr bitter für manche, vor allem für Leute, die gar nicht wussten, dass sie in einem solchen Haus leben. Aber es ist nötig. Wollen wir Verhältnisse wie in Griechenland, wo jeder baut, wo er will, und dann Bauruinen ohne Ende in der Gegend rumstehen? Die Klimakatastrophe macht es noch dringlicher, dass sorgfältig darauf geachtet wird, wo gebaut wird.
>Jetzt droht den Besitzern der Abriss
Dass die Häuser abgerissen werden, verstehe ich ja noch. Aber die Besitzer abzureißen ist doch ein bisschen extrem.
>Die Familie wollte ein neues Dach auf das Haus setzen, aber der Bauantrag wurde abgelehnt. Heines bauten trotzdem und mussten Strafe zahlen. Weitere Konsequenzen hatten sie aber damals nicht befürchtet.Â
So funktioniert das nicht. Die “Strafe” war wahrscheinlich ein Zwangsgeld und sie können sich freuen, dass es bei einem geblieben ist. Auch eine Bußgeldzahlung würde nicht zur Legalisierung eines Schwarzbaus führen. Solange der baurechtswidrige Zustand besteht, kann die Bauaufsicht dessen Beseitigung verlangen. Und es ist selten dämlich, nach der Ablehnung des Bauantrags trotzdem zu bauen.
Im Endeffekt wurden die jetzigen Eigentümerïnnen beim Kauf verarscht. Keine Ahnung, ob die da jetzt noch zivilrechtliche Ansprüche geltend machen können.
Deswegen: Bevor man ein Haus kauft, unbedingt immer die Baugenehmigung vorzeigen lassen. Zur Not eine Vollmacht zur Akteneinsicht besorgen und selbst nachschauen. Der Bauaufsicht ist scheißegal, wer wann den Bau veranlasst hat, die Eigentümerïnnen sind für den Zustand des Grundstücks verantwortlich.
Wie machen die Leute in Schwarzbauten im Außenbereich das eigentlich mit Wasser- und Stromanschluss? Die Stadt wird einem diese Infrastruktur bei einem Schwarzbau ja kaum hinstellen.
>Die Familie wollte ein neues Dach auf das Haus setzen, aber der
Bauantrag wurde abgelehnt. Heines bauten trotzdem und mussten Strafe
zahlen.
Moment mal die haben ja selber schwarz gebaut. Baugenehmigung abgelehnt und trotzdem gebaut, dass ist die Definition von Schwarzbau. Und jetzt kommt das plötzlich alles ganz überraschend, wie naiv kann man eigentlich sein?
Prinzipiell verstehe ich, dass gegen Schwarzbauten vorgegangen wird. Und es muss auch klar sein, dass Zwangsgelder oder eine Nicht-Behelligung der Eigentümer keine Legalisierung darstellt.
Aber! Ich empfinde es durchaus als Problem für den Rechtsfrieden und das Verhältnismäßigkeitsgebot, wenn Behörden ihre Prüfpflichten jahrzehntelang lang ignorieren können und dann Käufer für die Verstöße der Verursacher in Anspruch genommen werden. Es macht einfach einen Unterschied, ob das nach 5 Jahren oder nach 50 Jahren passiert.
Ich will in einem Staat leben, in dem die Bauaufsicht auch Bauaufsicht ist und nicht Existenzenzerstörer, weil es jahrzehntelang keine effektive Aufsicht gab.
Es ist nämlich auch eine Form von Totalitarismus, wenn der Bürger wann immer er seinen Prüfpflichten und Einspruchspflichten nicht rechtzeitig nachkommt diese (Rechts-)Mittel verliert, der Staat aber seine Mittel nach belieben irgendwann noch nach unvordenklicher Zeit einsetzen kann.
Ja, das wird immer eine Einzelfallentscheidung sein müssen. Aber ich halte bei solchen Zeiträumen nicht nur das Verhalten derjenigen, die die Schwarzbauten veranlasst haben, skandalös.
Wie kann man ein Haus kaufen ohne vorher Baugenehmigung und alles andere einzusehen?
Wir haben vor dem Kauf unseres Grundstücks auch bei der Stadt erstmal angefragt ob grundsätzlich der Bau eines Hauses dort möglich ist. War halt vorher ein Gartengrundstück mit Gartenhütte und Schuppen.
Schon etwas seltsam. Da stehen Häuser teilweise seit 60 Jahren in einem Gebiet wo keine Häuser gebaut werden dürfen. Die haben Strom-, Wasser, Abwasser- und Telefonanschluss, es werden Gebühren und Steuern dafür erhoben, niemand fällt auf das da ein Schwarzbau steht und auf einmal muss das alles weg.
Wenn ich dann auf der anderen Seite sehe wie sich Städte und Gemeinden für Sondernutzungen von Gebäuden und “Provisorien” teilweise über Jahrzehnte hinweg selber die Nutzungserlaubniss dafür erstellen, dann kann man hier schon von Willkür sprechen.
Extra einen Account erstellt um hierzu zu kommentieren. Ich finde es gut und richtig, dass jetzt endlich gegen solche Bauten vorgegangen wird, leider ist das hier nur ein Leuchtturmbeispiel. Es darf hier nicht zum nachmachen animiert werden, deswegen ist es gut, wenn jetzt, auch wenn es sehr spät ist, hart durchgegriffen und nach klarer Kante entschieden wird.
Ja, das Baurecht war früher anders und die Entscheider*innen haben zur damaligen Zeit laxer gehandelt, aber das darf heute nichtmehr nachträglich zur Erweichung aktueller Entscheidungen führen. Ich hoffe, dieses Vorgehen macht auch außerhalb der Bundeslandgrenzen Schule und führt dazu, dass flächendeckend genauer hingesehen und auch Altlasten sauber ausgeprüft und im zwangfall entfernt werden.
Sie sind halt nicht reich, nur bei reichen gibts Ausnahmen. Alle anderen bekommen die volle Härte des Gesetzes zu spüren
Witzig, ich war erst vor paar Monaten dort in Ramberg wandern, wirklich schöne Gegend mitten im Pfälzer-Wald. Da bin ich, weil ich mich verlaufen habe, auch durch das Gebiet gelaufen in dem die Schwarzbauten stehen. Das hatte schon beim durchlaufen eine komische Atmosphäre. Teils marrode, verlassene Gebäude ohne Straßenanschluss (nur über schmale Waldwege erreichbar), teils wirklich große und schöne Häuser mit viel Grundstück. Weit weg vom “Schuss”. Hab mich schon gewundert wie die eine Genehmigung bekommen haben im Naturschutzgebiet ein Haus zu errichten, jetzt weiß ich es. Ramberg ist auch sehr versteckt. Da kommt man nicht aus versehen hin.