Irre. Mit 14 in die Lehre als Maschinenschlosser. Er war dann bereits Geselle, wo ich mit 17 erst meine Ausbildung begonnen habe.
R4IVER on
Interessant!
redditor-Germany on
Beeindruckender als ein Geschichtslehrbuch. Einzelschicksale vermitteln besser das was den Menschen widerfahren ist. Geschichtsbücher fassen alles nur zusammen und reduzieren es auf Zahlen.
Terranigmus on
Meiner hat ne ähnliche Geschichte.
Versorgungsinfanterie von Hitlers letztem Aufgebot mit 15 in Breslau, von den Russen gefangen genommen und dann bei Kiew in den Steinbruch. Auf dem Weg dahin hat er wohl noch ne Handgranate bei sich in der Tasche gefunden und vor der ersten Kontrolle schnell ins Gebüsch geworfen.
Erste Aufgabe: Häuser von Ukrainischen Nazi-Collaborateuren abbrennen.
Dann Steinbruch-Bohrungen per Hand mit Hammer und Meißel, die wenigsten hatten noch alle Finger, ich hab seit meiner Kindheit die Geschichten gehört.
Von Leuten die freiwillig Kiloweise Salz geschluckt haben um sich umzubringen, vom Tauschhandel mit den Ukrainern denen es außerhalb seines Lagers noch schlechter ging als ihm, von den Gepflogenheiten und dem Lageraltag, dem “Essen” und den Mitgefangenen.
49 isser zurück gekommen und dann Russischlehrer geworden.
Also ich vor ein paar Jahren mal den Standort seines Lagers auf Google Earth mit ihm angeschaut habe ist er in Tränen ausgebrochen.
Erstes Mal, dass ich meinen Großvater hab weinen sehen, da war er Ende 80 und ist jetzt 94
EquivalentPlane6095 on
Habe auch einen Urgroßvater, der aus der russischen Gefangenschaft wieder kam. Survivorship bias ist da echt krass.
xAnomaly92 on
Immer wieder Kloß im Hals.
MKS11213 on
Das macht mich richtig traurig. Besonders der letzte Satz
BeeBoopFister on
Interessant mein Großvater ist aus dem selben Jahrgang und war auch am Schluss an der Ostfront Ungarn. Hat so einen ähnlichen Brief geschrieben wo er über seine Ausbildung schreibt und seine Verwundung.
funkypresswurst on
Sowas habe ich bei meiner Oma damals auch gefunden. Allerdings nur ein Blatt. Es sollte mehr geben, denn es endete mitten im Satz. Das wurmt mich heute noch. Es ging um das Bombardement von Hamburg und Dresden.
greenghost22 on
Mein Vater war etwas älter und in Jugoslawien. Ich habe seine Tagebücher – teilweise als “Geheimschrift ” mit griechischen Buchstaben geschrieben – und es ist unglaublich, wenn er so nüchtern beschreibt, wie sie über die toten Kinder und Frauen in den Trümmern in eine Stadt hineingeklettert sind.
Ich habe ihn mal gefragt, wie das alles so geschehen konnte und er meinte mit seinem heutigen Wissen könnte er das auch nicht mehr verstehen aber damals war es einfach so.
ReturnToOdessa on
War es damals üblich keine Leerzeichen nach Satzzeichen zu setzten?
11 Comments
Irre. Mit 14 in die Lehre als Maschinenschlosser. Er war dann bereits Geselle, wo ich mit 17 erst meine Ausbildung begonnen habe.
Interessant!
Beeindruckender als ein Geschichtslehrbuch. Einzelschicksale vermitteln besser das was den Menschen widerfahren ist. Geschichtsbücher fassen alles nur zusammen und reduzieren es auf Zahlen.
Meiner hat ne ähnliche Geschichte.
Versorgungsinfanterie von Hitlers letztem Aufgebot mit 15 in Breslau, von den Russen gefangen genommen und dann bei Kiew in den Steinbruch. Auf dem Weg dahin hat er wohl noch ne Handgranate bei sich in der Tasche gefunden und vor der ersten Kontrolle schnell ins Gebüsch geworfen.
Erste Aufgabe: Häuser von Ukrainischen Nazi-Collaborateuren abbrennen.
Dann Steinbruch-Bohrungen per Hand mit Hammer und Meißel, die wenigsten hatten noch alle Finger, ich hab seit meiner Kindheit die Geschichten gehört.
Von Leuten die freiwillig Kiloweise Salz geschluckt haben um sich umzubringen, vom Tauschhandel mit den Ukrainern denen es außerhalb seines Lagers noch schlechter ging als ihm, von den Gepflogenheiten und dem Lageraltag, dem “Essen” und den Mitgefangenen.
49 isser zurück gekommen und dann Russischlehrer geworden.
Also ich vor ein paar Jahren mal den Standort seines Lagers auf Google Earth mit ihm angeschaut habe ist er in Tränen ausgebrochen.
Erstes Mal, dass ich meinen Großvater hab weinen sehen, da war er Ende 80 und ist jetzt 94
Habe auch einen Urgroßvater, der aus der russischen Gefangenschaft wieder kam. Survivorship bias ist da echt krass.
Immer wieder Kloß im Hals.
Das macht mich richtig traurig. Besonders der letzte Satz
Interessant mein Großvater ist aus dem selben Jahrgang und war auch am Schluss an der Ostfront Ungarn. Hat so einen ähnlichen Brief geschrieben wo er über seine Ausbildung schreibt und seine Verwundung.
Sowas habe ich bei meiner Oma damals auch gefunden. Allerdings nur ein Blatt. Es sollte mehr geben, denn es endete mitten im Satz. Das wurmt mich heute noch. Es ging um das Bombardement von Hamburg und Dresden.
Mein Vater war etwas älter und in Jugoslawien. Ich habe seine Tagebücher – teilweise als “Geheimschrift ” mit griechischen Buchstaben geschrieben – und es ist unglaublich, wenn er so nüchtern beschreibt, wie sie über die toten Kinder und Frauen in den Trümmern in eine Stadt hineingeklettert sind.
Ich habe ihn mal gefragt, wie das alles so geschehen konnte und er meinte mit seinem heutigen Wissen könnte er das auch nicht mehr verstehen aber damals war es einfach so.
War es damals üblich keine Leerzeichen nach Satzzeichen zu setzten?