Bavaria argues about unannounced tests: Parents against Markus Söder’s decisive word

https://www.spiegel.de/panorama/bildung/bayern-streitet-ueber-unangekuendigte-tests-eltern-gegen-markus-soeders-machtwort-a-d8d5a847-3015-44d5-b7fa-d26a4861c13f

Posted by RomanesEuntDomusX

30 Comments

  1. Als ich das erste Mal davon gehört hab, dass das in anderen Bundesländern nicht gemacht wird bin ich erstmal aus allen Wolken gefallen. Das war mit Mitte/Ende 20. Im Nachhinein betrachtet glaube ich auch nicht, dass, wie behauptet, Exen mich besser für das Berufsleben gewappnet hätten.

  2. Nun, dann bringen wir Herrn Söder in die gleiche Position:

    Er kommt morgens ins Ministerium, öffnet seine Bürotür und dort sitzt ein*e Journalist*in. Für die nächsten 90 Minuten wird er zu allen aktuellen politischen Themen befragt. Ohne sein Presseteam oder etwas nachzuschauen. Schließlich hat er sich die letzten Wochen doch täglich mit dem Themen beschäftigt.

    Am Ende erhält er eine Bewertung, die seine Gesamtbewertung am Ende des Jahres zugerechnet wird. Fällt er hierbei unter einen Schnitt, so wird er als Ministerpräsident abgesetzt.

    Er weiß, dass es 10 solcher Überraschungstermine im Jahr geben wird. Er weiß nicht wann.

    Nun, Herr Söder, ist dies nicht genau das, worauf sie in der Schule durch die Exen vorbereitet wurden?

  3. KonservativerBaier on

    Weiß jetzt nicht was das Problem ist? Sollte das lernen nicht kontinuierlich stattfinden, und Exen sind gut das zu überprüfen? Ist dann auch geplant unangekündigtes Vokabelabfragen in den Sprachen abzuschaffen?

    Wenn man exen abschafft, sollte man zumindest sicherstellen dass trotzdem eine ähnlich Hohe Anzahl an Prüfungen stattfindet, da sonst Leute wie ich wirklich nur für die Schulaufgaben und sonst nichts lernen.

  4. Was kann der Markus denn?

    Der Sinn von unangekündigten Tests ist nicht die Vorbereitung auf das Berufsleben.

    Es geht einfach darum, das nicht nur 2 Tage vor der Klausur das Thema gelernt wird. Denn diese Dinge werden sehr schnell und gerne danach wieder vergessen.

    Ich selber kenne das Problem besonders im bereich Mathe: Wenn diese Themen danach nicht sofort mit aufbauenden Themen verknüpft werden, ist nach 2 Wochen der Stand quasi weg. So entsteht auch ein großes Gefälle in der Leistung.

    Man könnte natürlich auch alle 2 Wochen eine Leistungskontrolle machen, aber das würde die Eltern denke ich mal deutlich weniger begeistern.

    Als persönlcihe Anekdote: Ich selber habe auch nur in Intervallen gelernt.
    Hat es mir geholfen? Ja sicherlich.
    Musste ich im Studium alles nochmal lernen? Ja.
    War es sehr stressig: Ja. Die Dozenten handeln den Stoff bis zum Abi in einer Vorlesung ab und bauen drauf auf.

    Betrifft es auch andere Bildungswege: Ja. Das nachlernen betrifft alle Bildungsformen.
    Fände ich es als Betroffener gut: Nein, auch rückblickend nicht.

    Aber es wäre notwendig um einen Wissensstand zu festigen.

  5. 23 Exen in Musik in einem Jahr.
    Die Noten konnte ich danach noch nicht lesen, aber sehr gut von der Tonleiter im Rucksack abschreiben.

  6. Jetzt diskutieren hier wieder alle über die Exen. Das wichtige an der Nachricht ist doch, dass Söder dachte, er könne diktatorisch eine Entscheidung treffen, obwohl gerade eine konstruktive Diskussion zu dem Thema stattfand bzw. begann statt zu finden.

  7. Ich hatte an meiner Schule in RLP auch unangekündigte Tests. Das war immer eine Scheiße. Wenn man nicht an Tag vorher durch einen dummen Zufall den Stoff der letzten Stunde auswendig gelernt hat war man im Eimer. Seien das Jahre/Personen in Geschichte, Formeln in Mathe/Physik, Notensysteme in Musik oder Chemie in Chemie gewesen. Es gab so viele 4er und 5er in diesen Tests weil niemand random lernt was irgendein Typ im Mittelalter in welcher random Stadt gemacht hat.

    Noch schlimmer war es in den Fächern die man nicht verstanden hatte und Nachhilfe brauchte. Alle 2 Wochen Nachhilfe und plötzlich hast du mein Test des Stoffes der letzten Woche vor dir, den du eh nicht verstehst.

    Nach so circa ein bis zwei Jahren hat man langsam ein Gefühl fürs Timing bekommen, dann ging’s halbwegs.

    Aber als Schüler, der da durch musste: weg mit dem Müll! Ein richtiger Leistungsnachweis kann nicht ohne eine richtige Vorbereitung gebracht werden und reflektiert absolut nicht die mögliche Leistung der Schüler!

  8. Mich haben die Exen in der Schule nie gestört. War es manchmal stressig? Ja. Gab es manchmal ” oh fuck” Momente: Ja. Würde man manchmal kalt erwischt: ja.

    Das trägt meiner Meinung nach auch ein bisschen dazu bei zu lernen Verantwortung für sich selbst zu übernehmen in dem man sich selbständig vorbereitet und am Ball bleibt.

  9. Ich habe jetzt mehrere Jahre als Nachhilfe für Schüler (Bayern) und Übungsleiter an meiner Universität (auch Bayern) gearbeitet, und ich hatte auch in der Schule trotz dieser unangekündigten Tests immer gute Noten. Eine Sache war immer komplett offensichtlich: Dieser Leistungsdruck mit Prüfungen schadet den Schülern und Studenten massiv. Das habe ich bei meinen Mitschülern gesehen, bei meinen Nachhilfeschülern, und jetzt auch bei Studenten. Wenn man sich auf einen bewussten Termin vorbereiten kann, ist es noch einigermaßen ok aber trotzdem grenzwertig. Unangekündigte Tests hingegen, sind meiner Meinung nach absolut unzumutbar. Die Schüler werden nicht besser lernen dadurch, dass man ihnen jeden Tag damit droht, eine schlechte Note zu kriegen. Auch wenn Noten bis zum Abschluss eher egal sind, dieser massive Stress hilft einfach nicht. Mit “Mach oder stirb” kommt man nicht weit.

    Das Konzept von unangekündigten Tests ist meiner Meinung nach aber etwas, was man in abgeänderter Form verwenden kann. Es muss aber unbenotet sein, und dann kann es sogar sehr positiv sein. Das habe ich sehr oft für meine Nachhilfeschüler damals gemacht, und jetzt für die Übungen an der Universität auch ein par mal geschafft die Professoren davon zu überzeugen. Damit kann man die Schüler/Studenten auf die tatsächlichen Prüfungen vorbereiten, und relativ einfach feedback dazu geben, wie ihr derzeitiger Lernstand ist. Es gibt auch die Möglichkeit, geziehlt Problemstellen zu identifizieren. Es ist unfassbar wichtig zu zeigen, dass es in Ordnung ist, auch mal an etwas zu scheitern (ohne Konsequenzen!). Der nächste Schritt ist dann, zu zeigen wie man daraus lernt, auf gar keinen Fall bestrafen.

  10. Hä? Ich hab 2018 Abi gemacht und ab der 8 Klasse waren unankündigte Test ein regelmäßiges Risiko. IN BERLIN.

  11. >»Es ist unbestreitbar, dass unangekündigte schriftliche Leistungsnachweise bei vielen Schülerinnen und Schülern Angst und Druck erzeugen. Diese Art der Prüfung wird von der Mehrheit unserer Eltern als nicht förderlich für eine nachhaltige Lernentwicklung angesehen«, schreibt die LEV-Vorsitzende Birgit Bretthauer.

    Ach Gottchen! Für mich haben Exen immer weniger Stress verursacht, weil es keinen näher rückenden Termin gibt. Wäre mir nie in den Sinn gekommen das abzuschaffen. Und andere Schularbeiten verursachen doch auch “Druck” und “Angst”, man kann doch nicht alles Abschaffen, nur weil es unangenehm ist.

  12. RevolutionaryFig8945 on

    Also ich war in NRW auf einer Schule.
    Bei uns wurden die Klassenarbeiten immer 1-2 Wochen vorher mit Datum angekündigt. Anders kenne ich das gar nicht.

  13. QueenofGuineaPigs on

    Wie, es gibt Bundesländer ohne unangekündigte Tests? Das war bei uns Gang und Gebe und eine Art “Druck” sich vor jedem Schulfach die letzten Inhalte nochmal durchzulesen, weil jederzeit ein Test kommen könnte.

  14. Exen waren schon immer bescheuert zum Glück wurden die immer indirekt von unseren Lehrern angekündigt damals (allerdings nicht von allen. Einige genossen es regelrecht genau die zu grillen die mit dem aktuellen Stoff nicht mitkamen und dann noch schön mündlich vor der Klasse abfragen oder an der Tafel rechnen lassen)

    Das ganze schulsystem ist doch eh aufs Bulemie lernen gestürzt…lernen…Wissen rauskotzen ….repeat

  15. gesundheitsdings on

    Ob die sinnvoll sind, sollen die Lernexperten entscheiden. Aber Maggus macht auf „alles bleibt so wies ist.“ zzz, naaa, wasst, Schlauälä, mir hamm do a Demmograddie! 

  16. Ich habe Exen gehasst. Dabei hatte ich insgesamt immer gute Noten. Meine einzigen wirklich schlechten Noten hatte ich bei Exen, bei denen auswendig zu lernender Stoff aus den letzten 1-2 Tagen abgefragt wurde. Diese unangekündigten Überfallaktionen waren der einzige Grund, weshalb ich die Schule als stressig empfunden habe.

    Man konnte sich als Schüler dann nicht Mal erlauben, EINEN EINZIGEN Tag nicht zu lernen (beziehungsweise war es quasi eine russisch-Roulette-Aktion). Du hast am Nachmittag Termine oder gar Freizeitaktivitäten an Wochentagen nach teilweise 8 Stunden Schule? Pech gehabt, um 10 Uhr abends paukst du besser noch am gleichen Tag Vokabeln, wenn du keine 6 haben willst!

    Wenn die Noten dann wie in der Oberstufe auch noch deinen weiteren Lebensweg beeinflussen, entsteht da nochmal ein ganz neues Stresslevel.

    Und ja – Lernzielkontrollen sind wichtig. Aber das geht auch anders. Es gibt mMn keinen triftigen Grund für unangekündigte, benotete Tests. Dazu gibt es im späteren Berufsleben eh kaum Parallelen.

  17. Ach ich erinnere mich an meinen Lehrer in Französisch, wenn er in die Klasse kam und sagte ,wir nehmen alle mal ein Blatt raus….‘ und man wusste es kommt grad ein Vokabeltest von den Vokabeln der letzten Stunde.

    Also eigentlich konnte man easy gute Noten abholen, weil es waren echt nur die von der letzten Doppelstunde (das waren insgesamt vlt. 10-20 neue Vokabeln), aber natürlich hab ich in der Pause die einfach schnell im Turbomodus eingespielt, dass es grad so für die 3-4 reichte.

    Französisch war auch das einzige Fach,indem ich mehrmals die glatte 6 abgeholt hab. Ahhh good times

  18. Warum sollen Exen abgeschaffen, wenn sie Jahrzehnte lang nachhaltig gut funktioniert haben … klar, in den Augenblicken ist es unglaublich stressig und der Druck wächst, wenn man leider auch mal welche in den Sand gesetzt hat, aber für das Studium danach, auch das Berufsleben (bzw. Sogar wenn man das Bundesland wechselt) sind diese spontanen, unangekündigten Situationen eine perfekte Vorbereitung, weil man so etwas schon in der Schullaufbahn durchlebte, und danach werden einem so viele Sachen leichter und entspannter fallen.

  19. Beste Ex-Geschichte:
    Sonnenfinsternis über Deutschland. Mit Ankündigung organisieren die Physiklehrer Teleskope und Schutzfolien etc. um das nächste Woche anzuschauen. Alle freuen sich auf die Physikstunde (die genau in die Zeit vor dem Peak gefallen ist).

    Der Tag der SoFi und in den ersten 20 min schreiben wir Physik Ex und danach gings Sonne angucken. Beste Note wenns hoch kommt eine 4

  20. mal ganz kurz dazu

    Ich ging in Hessen auf die Schule direkt an der Grenze zu Bayern.

    Ab der 10. Klasse bestand fast die hälfte des ganzen Jahrgangs bei mir aus geflüchteten bayrischen Schülern.

    Ausnahmslos jeder hat sich über diesen unnötigen Druck in Bayern beschwert.

    Unangekündigte Abfragen oder Tests waren so das Trauma von jedem bayrischen Schüler.

    In meiner ganzen Schullaufbahn waren einzelne Vokabeltests das höchste der Gefühle in dieser Richtung.

    Viele hätten ihr Abi in Bayern nicht hin bekommen, dafür aber bei uns dann in Hessen. Ich hätte es in Bayern vermutlich auch nicht geschafft, was mir auch wirklich ganz unnötige Steine in meinen Lebensweg gelegt hätte.
    Lustig fand ich weiterhin diese extreme arroganz von bayrischen Schülern das ihr Abi ja viel mehr Wert wäre und man es dementsprechend auch würdigen sollte.
    Lustigerweise bringt dir ein Abi in Bayern genau so viel wie eins in Hessen lmao.

  21. Dann schafft wenn schon erst mal die benoteten mündlichen Abfragen ab. Die sind auch unangekündigt und die Angst sich einzeln vor der ganzen Klasse zu blamieren halte ich für viel stressiger, als ein kurzer schriftlicher Test, den wenigstens alle gemeinsam schreiben müssen.

  22. Helikopter-Söder übergeht und zerstört die Arbeit seiner Bildungsministerin, die bereits in Kommunikation mit den Eltern stand um eine konstruktive Lösung zu erarbeiten.

    Unglaublich schäbig von ihm.

  23. > Wir sind beide der Überzeugung, dass wir unsere Kinder und Jugendlichen dazu befähigen müssen, auch spontan und adäquat auf herausfordernde Situationen zu reagieren. Dazu gehören auch unangekündigte Leistungsnachweise.

    Was ist das denn für eine absurde Logik?
    Wenn man für ein Thema nicht gelernt hat, kann man diese Wissenslücken in einem Test doch nicht einfach wegimprovisieren. Das hat auch mit der Vorbereitung auf das Berufsleben herzlich wenig zu tun.

    Hierdurch soll eine Atmosphäre der Angst geschaffen werden, durch die sich die SchülerInnen dazu genötigt sehen sollen, zu jeder Zeit auf einen Test vorbereitet zu sein.
    Aus pädagogischer Sicht halte ich das allerdings für extrem fragwürdig – wieso sollten die sich nicht gezielt auf einen angekündigten Test vorbereiten dürfen?